Ansgar Kehrer ProTherapie
Der medizinische Ausdruck Cranio Mandibuläre Dysfunktion bezeichnet eine Fehlfunktion im Kopf- und Schädelbereich (cranium) mit Beteiligung des Unterkiefers (mandibula) und des Kiefergelenkes.
Verschiedene Beschwerden werden mit dieser Bezeichnung zusammengefasst:
u.a. im Bereich der Kiefergelenke:
- Schmerzen in Ruhe oder beim Kauen
- Knacken, Knirschen bei Bewegung
- eingeschränkte Mundöffnung
- Kreuzbiss, Über-, Unterbiss etc.
- Muskelschmerzen, -verspannungen
- Nervenbeschwerden (Gesichtsnerv, Zahnnerven, Rücken- und Armnerven)
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schwindel, Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen
- Schlafstörungen, chron. Müdigkeit
- Überempfindlichkeit der Zähne
- Zahnschmerzen
- Verdauungsbeschwerden
- Gedächtnisstörungen, Stress
- Seh-, Hör-, und Geruchsbeschwerden
Die Auslöser, die zur Entwicklung eines oder mehrerer dieser Beschwerde-bilder führen, können plötzlich entstehen durch Unfälle, Operationen oder andere Traumatas.
Oft haben sie ihre Ursache allerdings lange bevor es zu ersten Anzeichen kommt, da der Körper die Fähigkeit besitzt, Einflüsse, die ihn negativ beeinflussen auszugleichen, zu kompensieren.
Das berücksichtigt ihr Zahnarzt bei seiner Untersuchung, Behandlung und Versorgung, z.B. mit entlastenden Hilfsmitteln wie Aufbissschienen etc.
Zur weiteren Unterstützung gibt es auf dem Gebiet der Physiotherapie viele neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden. Diese werden von speziell dafür ausgebildeten Therapeuten angeboten.
Grundlage für eine erfolgreiche manuelle Behandlung ist eine ausführliche Untersuchung durch den Therapeuten. Unter Berücksichtigung ganzheitlicher Aspekte wird untersucht, wie sich die Beschwerden entwickelt haben und wo ihre Ursachen liegen. Dazu wird nicht nur der Kopfbereich untersucht, sondern der Mensch in seiner gesamten Haltung des Muskel-, Skelett- und Gelenkapparates, sowie wichtige Bezüge zu Organen, Nerven und Bindegeweben berücksichtigt.
Die Behandlung erfolgt dann gezielt auf das eigene Beschwerdebild des Patienten bezogen. Dazu werden spezielle Behandlungstechniken aus dem Bereich der Manuellen Therapie, der Osteopathie mit Craniosacraler Therapie, aber auch bei Bedarf gezielte stressreduzierende Maßnahmen genutzt.
Auch eine Anleitung zu Eigenübungen ist möglich und sinnvoll, damit der Patient sich langfristig selbst helfen kann und sich um die Entstehung seiner Beschwerden bewusst ist und daran etwas ändern kann.